SmartHome für Mieter
SmartHome für Mieter
Wohnen zur Miete und SmartHome – geht das? Viele denken SmartHome für Mieter ist nicht umsetzbar und man muß Eigentümer sein um hier ein SmartHome aufzubauen. Ob das stimmt, erfahrst Du in diesem Beitrag.
Fazit
SmartHome ist auch etwas für Mieter. Es ist zwar nicht alles umsetzbar, was in einem Eigenheim machbar ist, aber viele Punkte können auch auch in Mietobjekten umgesetzt werden.
Beleuchtung
Gerade bei Beleuchtung ist eine Umsetzung von SmartHome-Funktionalitäten einfach. Viele Hersteller wie z.B. Osram oder Philips Hue bieten smarte Leuchtmittel (Finde hier eine Auflistung von Osram Smart+ Geräten), Schalter und Steckdosen an. Dazu muß man keine speziellen Lampen haben, es genügt die Leuchtmittel auszutauschen. Der Lichtschalter bleibt dann einfach an und man kann über einen Sprachassistenten wie z.B. Google Home, Siri oder Alexa das Licht schalten. Außerdem kann man das Licht auch über sein Smartphone schalten oder Schalter bzw. Bewegungsmelder dazukaufen. Schalter oder Bewegungsmelder klebst Du in der Regel einfach mit einem Doppelklebeband an die passende Stelle an der Wand. Schalter sind oft mit Magneten versehen und lassen sich als Fernbedienung abnehmen.
Oft genügt an grauen Tagen oder beim Filmabend auch indirekte Beleuchtung, die hier eine schöne Stimmung erzeugt und nicht so viel Strom braucht, wie das Hauptlicht.
Alle smarten Lampen lassen sich in der Helligkeit dimmen und der Weißton kann stufenlos zwischen Warmweiß und Kaltweiß eingestellt werden. Bei vielen Lampen gibt es außerdem die Möglichkeit Farben einzustellen, was je nach Stimmung auch schön sein kann.
Besonders schön ist die Einbindung in ein System wie den ioBroker, wo man einfach ein Regelwerk erstellen kann, welches das Licht großteils automatisiert schaltet und man selbst kaum noch Schalter drücken muß.
Ein netter Bonus ist, daß man hier oft Licht beinahe in der Qualität von Halogenlampen hat, aber den Stromverbrauch von LEDs.
Strom
Viele Geräte sind im StandBy und verbrauchen Strom. Hier gibt es zahlreiche Anwendungsfälle, wo ein automatisches Schalten mit Zwischensteckern hilfreich sein kann.
Multimediaanlage
Viele haben z.B. bei dem Fernseher eine schaltbare Steckdosenleiste, die den Strom abschaltet. Doch das geht auch eleganter und smarter. Man geht nicht mehr am Fernseher vorbei um den Strom auszuschalten, sondern nutzt einen eleganten Sprachbefehl wie „Alexa, schalte Fernseher aus!“. Solltest Du das Ausschalten vergessen, kannst Du auch eine Zeit einstellen, zu der der Strom automatisiert abgeschalten wird.
Stehlampen
Auch Stehlampen kannst Du so steuern. Bei Systemen wie Homematic gibt es sogar dimmbare Zwischenstecker(*), die Du nutzen kannst um die Lampen zu steuern.
Waschmaschine/Trockner
Eine Zwischensteckdose mit Strommessung(*) kann zum Beispiel bei Waschmaschinen oder Trocknern hilfreich sein. Oft steht diese im Keller. Reicht das Funknetz bis dorthin (oder kann man das WLan über einen Powerlan-Adapter dorthin bekommen), ist es möglich, eine Nachricht an Smartphone oder Sprachassistent zu schicken, wenn der Verbrauch unter einen Schwellwert sinkt und die Waschmaschine fertig ist.
Energieverbraucher identifizieren
Oft fragt man sich, warum der Stromverbrauch so hoch ist. Hier kann man eine smarte Zwischensteckdose mit Messfunktion(*) nehmen und dann ein Gerät nach dem anderen für ein paar Tage daran laufen lassen. Hier hat man dann schöne Grafiken über den Stromverbrauch, Höchstwerte, Tiefstwerte, alles was man benötigt. So lassen sich Stromfresser schnell identifizieren.
Kaffeemaschine
Eine Kaffeemaschine muß nicht im Standby sein. Wird sie nicht benötigt, kann man sie einfach ausschalten. Hat man eine klassische Filtermaschine, dann kann man sie abends vorbereiten und mit seinem Wecker koppeln. So ist der Kaffee bereits fertig, wenn man morgens aufsteht.
Heizen
Beim Heizen kann mit wenig Aufwand viel gespart werden. Dazu gibt es mehrere Ansätze.
Heizkörperthermostate
Heizkörper haben Thermostate, die mit einer Rohrzange schnell ausgebaut sind. Das Haus/Die Wohnung mit smarten Heizkörperthermostaten(*) auszustatten kann bis zu 30% der Heizkosten sparen amortisiert sich dadurch entsprechend schnell. Der Umbau dauert pro Heizkörperthermostat ca. 5 Minuten. Die alten Heizkörperthermostate kann man aufbewahren und beim Auszug zur nächsten Wohnung mitnehmen.
Die Stärke von smarten Heizkörperthermostaten liegt darin, eine je nach Situation eingestellte Temperatur zu halten. Diese Temperatur ist nicht den gesamten Tag dieselbe. Nachts kann diese Temperatur abgesenkt werden. Ist Tagsüber niemand zuhause kann die Temperatur abgesenkt werden. Dazu kann man entweder einen festen Wochenplan einstellen oder eine Anwesenheitserkennung nutzen.
Ist man länger unterwegs, etwa im Winterurlaub, kann man die Temperatur auf einen niedrigen Wert (nicht zu niedrig, damit die Wasserleitungen auf keinen Fall einfrieren) einstellen und so Heizkosten sparen. Zwei Tage vor der Heimfahrt schaltet man die Heizung wieder auf Normalbetrieb und es ist kuschelig warm, wenn man zuhause ankommt.
Wandthermostat
Hat man einen Raum mit mehreren Heizkörpern, dann bietet es sich an, einen smarten Wandthermostat(*) zu nutzen. Dieser bündelt die einzelnen Heizkörperthermostate, so daß diese nicht einzeln geschaltet werden müssen, sondern hier gemeinsam geschaltet werden. Natürlich kann man die Heizkörperthermostate auch einzeln schalten.
Fenstersensoren
Fenstersensoren in Zusammenhang mit Heizkörperthermostaten sind eine tolle Sache. Die Fenstersensoren(*) werden einfach mit einem Doppelklebeband an den Fensterrahmen geklebt oder als Drehgriffsensor(*) an den Drehgriff des Fensters montiert, je nach Ausführung. Beides ist in ein paar Minuten erledigt und rückstandsfrei wieder entfernbar, so daß diese Sensoren auch zur nächsten Wohnung mitgenommen werden können.
Öffne ich das Fenster, wird die Heizung abgeschaltet. Dadurch spart man viel Energie. Klassische Heizkörper machen hier das Ventil einfach immer weiter auf um die Luft zu wärmen und heizen dabei pures Geld hinaus.
Vergißt man das Schließen eines Fensters, kann man sich wieder eine Nachricht an einen Sprachassistenten oder das Smartphone schicken lassen. Als Auslöser kann man eine Zeit oder eine Temperatur nehmen.
In Kombination mit einer Anwesenheitserkennung kann man sich eine Nachricht schicken lassen, wenn man das Haus verlässt und noch Fenster offen sind. Ein Drehgriffsensor unterscheidet hier sogar zwischen Offen und Gekippt.
Automatische Entlüftungsventile
Automatische Entlüftungsventile(*) sind jetzt eigentlich keine smarte Lösung. Wenn es öfters nötig ist Heizkörper zu entlüften, dann kann man diese Ventile montieren. Das sollte innerhalb von 10 Minuten erledigt sein. In Zukunft wird Luft automatisch aus den Heizkörpern entlassen. Damit werden die Heizkörper gleichmäßiger warm, das Gluckern der Heizkörper entfällt und Heizkosten werden gespart.
Die Post ist da
Zwei einfache Fenstersensoren(*) und man weiß, wenn Post kommt. Ein Sensor wird genutzt, um festzustellen, wenn der Posteinwurf geöffnet wird. Der zweite Sensor stellt fest, ob die Entnahmetüre geöffnet wird. Damit wird auch automatisch bemerkt, wenn der Postkasten geleert wird.
Sprachassistenten
Sprachassistenten sind heute schon recht weit verbreitet. Eine Stärke dieser Sprachassistenten ist auch das Schalten von SmartHome-Geräten. Man kann damit nicht nur einzelne Geräte schalten, sondern mit einem Sprachbefehl ganze Abfolgen ablaufen lassen. So kann z.B. eine selbst definierte Routine wie „Alexa, ich geh jetzt“ auch alle Lichter im Haus und sämtliche Geräte ausschalten.
Aus meiner Sicht sind Sprachassistenten wie Alexa bedenkenlos einsetzbar, wie Du in meinem Beitrag über Amazons Echo Dot lesen kannst.
ioBroker
Der ioBroker ist eine Software, die ich nutze um die verschiedenen Systeme miteinander zu verheiraten und komplexere Schaltungen automatisch vornehmen zu lassen.
Vieles, das man hier macht, ist Spielerei. Manches ist einfach praktisch. Anderes hilft Geld zu sparen.
System A schaltet System B
Nutzt man verschiedene Systeme, in meinem Fall Homematic und Zigbee, dann können hier diese Systeme miteinander interagieren. Man kann die besseren Homematic Sensoren nutzen, um die Beleuchtung oder die Steckdisen von Zigbee zu schalten.
Licht aus
Meine Kinder lieben es, das Licht eingeschalten zu lassen. Morgens um 9 Uhr, wenn alle Kinder aus dem Haus sind, wird überall das Licht ausgeschalten. Praktisch und einfach gemacht.
Abends, sagen wir Alexa „Schlaf gut“ und es werden Fernseher und alle Lichter im Haus ausgeschaltet. Viel angenehmer als einmal bei allen Schaltern vorbeizulaufen.
Ist es draußen hell genug, dann wird die indirekte Beleuchtung ausgeschaltet. Sinkt die Helligkeit und das Wetter wird grau, dann wird das indirekte Licht wieder eingeschaltet.
Fernseher
Gebe ich dem Sprachassistenten den Befehl oder drücke einen Schalter, wird der Fernseher eingeschaltet und das Licht in eine Voreinstellung fürs Fernsehen umgestellt.
Schalte ich den Fernseher wieder aus, dann wird, je nach Helligkeit, das Licht entsprechend eingeschaltet.
Wecker
In ioBroker kann man leicht einen Wecker auf einem Sprachassistenten einstellen. Den Wecker aktiviert man ohne Probleme über einen Schalter am Smartphone. Ist es Zeit zum Wecken, schaltet sich das Licht sanft ein, läuft die Kaffeemaschine an und ein Lied wird abgespielt.
Außerdem können Außentemperatur, Nachrichten, Erinnerungen zu entsprechenden Zeitpunkten abgespielt werden.
Zusammenfassung
Man sieht: SmartHome ist auch etwas, wenn man zur Miete wohnt. Vieles ist umsetzbar und kann auch problemlos wieder abgebaut und in eine andere Wohnung mitgenommen werden.
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